Museum

Für die Firma Steger Exponatbau in Kassel [ www.exponatbau.de ] bin ich immer wieder an ungewöhnlichen Realisierungen von Künstlern und Ausstellungsmachern, sowie Rekonstruktionen von künstlerischen Werken beteiligt. Hier einige Beispiele:

Modell Tatlin Turm

Entwurf von Wladimir Tatlin 1919
Realisiert von Steger Exponatbau, Kassel, 2004

Nachbau im Auftrag NRW Forum Kultur und Wirtschaft, für die Ausstellung „Der Traum vom Turm“,
NRW Forum, Düsseldorf 2004 
Dänisches Architekturmuseum, Kopenhagen, 2005

Tatlin und das „Denkmal der III.Internationale“

Wladimir Tatlin, der als der „erste Künstler der Revolution“ gilt, entwarf 1919 das „Denkmal der III.Internationale“. Als gigantisches Emblem des Sozialismus, halb Achterbahn, halb Raketenabschussrampe, avanciert es innerhalb kürzester Zeit zum Wahrzeichen der russischen Avantgarde schlechthin. 400 m soll sich die doppelte Spirale schräg in den Himmel bohren. Ein Monument aus Eisen und Glas. Der diagonale Bügel dient der Stabilisierung.In der Mitte hängen Zylinder, Pyramide, ein kleinerer Zylinder und eine Halbkugel übereinander und drehen sich im Rhythmus eines Jahres, eines Monats, eines Tages und einer Stunde. Die gläsernen Körper sollen Versammlungsräume, Büros und ein Informationszentrum aufnehmen und der Öffentlichkeit zugänglich sein. Eine Art Time Sqare der Revolution. 

Die vorwärtsdrängende, aufsteigende Bewegung, die Verbindung von Kunst und Technik, machten diesen Entwurf zum Symbol der neuen sozialistischen Gesellschaft. Der Turm blieb Modell. Der war zwar 5m hoch, mangels Material aber aus Holz und Papier.  Lenin hat das Modell 1920 beim 8. Sowjetkongress besichtigt, es wurde beim Umzug durch Moskau gefahren, machte 1925 bei der Pariser Weltausstellung Furore und sollte in St.Petersburg errichtet werden. Doch die Politik lehnte das Projekt ab, Trotzki verspottete es als „Riesen Thermosflasche“. Doch der Turm gewann als Symbol mythische Kraft.

Das 5 m hohe Modell des Turms von Tatlin überlebte nur in Form von einigen Fotografien. Anhand dieser Fotos und einiger Skizzen wurde im Jahr 2004 von der Fa. Steger Exponatbau, Kassel, ein Modell in etwas verkleinertem Maßstab mit 3,40m Höhe ,für die Architekturausstellung „Der Traum vom Turm“ in Düsseldorf realisiert. Die von der Doppelspirale umgebenen Zylinder, Pyramide und Halbkugel, drehen sich mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten.

Modell Sebök Turm

Medien-Turm nach Entwurfszeichnungen von Istvan Sebök (1925)
Realisiert von Steger Exponatbau, Kassel

Haus der Kunst, München / Avantgarden, 2002 
RWE Gebäude, Essen / Energy, 2002 
Zeche Zollverein, Essen, 2004

Der Sebök-Turm: ein multimedialer Turm für Theater, Film, Plakate und Fotografie,

Von drei Steuerpulten aus können Kurzfilme ausgewählt werden, die auf der jeweiligen Rückprojektionsleinwand gezeigt werden.   1930 wird in Charkow, der Hauptstadt der Ukraine, ein Wettbewerb für ein Denkmal des Dichters Taras Schewtschenko ausgeschrieben.

Der ungarische, seit 1919 in Deutschland lebende und am Bauhaus in Dessau und Berlin wirkende Architekt Istvan Sebök reicht einen Alternativentwurf ein: Anstatt eines traditionellen Denkmals entwickelt Sebök einen multimedialen Turm für Theater, Film, Plakate und Fotografie, der zudem interaktiv funktioniert. Dieses avantgardistische Projekt wurde 2002 erstmals von der Fa. Steger Exponatbau in Kassel für die Ausstellung „Avantgarden“ im Haus der Kunst in München im Maßstab 1:2 realisiert.

Installationen für das Jüdische Museum, Berlin

Lebensrad

Idee: Würth/Winderoll  
Realisiert von Steger Exponatbau, Kassel, 2001

Durch Drehung des Handrades werden die Bilder auf dem Monitor um einen virtuellen Mittelpunkt der runden Scheibe synchron gedreht. In den Endpositionen rasten sie jeweils ein. Jüdisches Museum Berlin (2001)

Spendenbahn

Idee: Würth/Winderoll  
Realisiert von Steger Exponatbau, Kassel, 2006

Drei Spiralbahnen winden über 2 Stockwerke. Werden oben Münzen in den Einwurf-Schlitz gesteckt rollen diese auf verschlungenen Wegen in eine der drei Sammelbehälter. Der Spender selbst hat keinen Einfluss auf den Weg und das Ziel seiner Spende ... Jüdisches Museum Berlin (2006)